zu Johannes 14,15-17.27
Jesus sagt: Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.- Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Pastor Joel Nagel,
Licenciado en Teología Iglesia Evangélica del Río de la Plata, Argentinien
Heute, Pfingstsonntag, erinnern wir uns und feiern, dass wir nicht allein sind. Der Heilige Geist begleitet und stärkt uns jederzeit.
Während unseres gesamten Lebens machen wir verschiedene Erfahrungen, einige von Freude und Gesellschaft, andere von Traurigkeit und Einsamkeit. Wenn wir uns diesen letzten Erfahrungen stellen müssen, ergreift uns manchmal Trauer. Wir fühlen uns allein, mit vielen Fragen, auf die wir keine Antworten finden können.
Unsere Welt, unsere Gesellschaft ist in Aufruhr. Die Coronavirus-Pandemie geht weiter. Kriege hören nicht auf. Tod, Schmerz, Traurigkeit, Weinen. Manchmal scheint es, dass die Menschheit verlassen wurde.
Doch hier, inmitten all dieser Verwirrung, spricht Jesus zu jedem von uns, genau wie er es zu seinen Jüngern getan hat. Christus verspricht uns, dass er den Geist der Wahrheit senden wird, den tröstenden Geist. Und die Verheißung Jesu ist keine leere Verheißung, sondern voller Liebe, Vergebung, Sensibilität und Trost.
Ich erinnere mich gern an folgendes: Als ich ein Kind war und einen Moment der Angst, des Leidens oder des Schmerzes durchmachen musste, trösteten meine Eltern mich und fanden einen Weg, mir ein gutes Gefühl zu geben. Manchmal wussten sie nicht, was sie mir sagen sollten, und schwiegen. Heute weiß ich, dass mich ihre Anwesenheit, ihre Umarmung und manchmal sogar ihr Weinen neben meinem Weinen getröstet haben.
Der Geist der Wahrheit, den Christus uns gegeben hat, hilft uns, angesichts von Ungerechtigkeiten, angesichts des Mangels an Liebe und allem, was in dieser Welt nicht mehr gibt, zu sehen und zu handeln. Der Geist tröstet uns, stärkt uns, ermutigt uns, weiterhin unseren Glauben zu bekennen, und zeugt von der Liebe und dem Frieden, die uns zu bringen der Auferstandene gekommen ist. Der Geist verlässt uns nicht, er geht an unserer Seite, er sitzt neben uns. Er sagt vielleicht nichts mit unseren Worten, aber wir wissen, dass uns, wie in meiner Kindheitserinnerung, seine Anwesenheit tröstet und uns daran erinnert, dass immer jemand an unserer Seite ist.
Margaretha Pangau-Adam,
Indonesische Perki-Gemeinde Göttingen
Der Heilige Geist ist ein Geist des Helfens und unser Tröster
Das Versprechen der Gegenwart des Heiligen Geistes wurde von Jesus selbst übermittelt. Der Zweck des Kommens des Heiligen Geistes ist als Helfer und Tröster für uns, und Er wird für immer bei uns sein. Als Helfer wird der Heilige Geist uns helfen und unsere Lasten in all unseren Schwierigkeiten mittragen, so dass wir immer gestärkt sind, wenn wir uns ihnen stellen. Deshalb muss jeder von uns den Heiligen Geist richtig kennen und eine persönliche Beziehung zu ihm haben. Beim Lesen des obigen Gotteswortes heißt es, ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Unglaublich, wir haben einen Helfer, der immer bei uns ist und sogar in uns lebt. Dies ist ein Versprechen des Trostes für uns alle. Wenn wir auf Schwierigkeiten wie die aktuelle Situation stoßen, ist der Heilige Geist da, um uns Kraft zu geben und uns zu ermöglichen, schwierige Zeiten zu überstehen. Selbst wenn wir verwirrt sind und es schwierig finden zu beten, greift der Heilige Geist ein und hilft uns. Wie im Wort Gottes in Römer 8, 26-27:
Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen. Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt.
Als Tröster wird der Heilige Geist uns ermöglichen, unsere Schwächen und Übertretungen zu erkennen. Und wenn wir bekehrt sind, werden unsere Herzen durch das Glück und die Freude erleuchtet, die diese Welt uns nicht geben kann.
Als Nachfolger Jesu lassen wir manchmal die Gegenwart des Heiligen Geistes nur als Gast in unser Leben, und dies wird seine Kraft einschränken, uns zu helfen und uns zu trösten. Machen wir den Heiligen Geist, der von unserem himmlischen Vater gesandt wurde, zum Herrn unseres Lebens, damit wir vollständig von Ihm geführt werden, und seine außergewöhnliche Kraft und seinen Trost erleben können. Amen.
Georg Grobe, Pastor im Ruhestand
Was bedeutet es für dich, dass der Heilige Geist dir Trost gibt?
Es bedeutet, dass ich in schwierigen Situationen aus einer Kraft leben kann, die nicht aus mir selber kommt. Ein Freund hat mir vor einigen Jahren gesagt: ‚Als meine Tochter an einem Gehirntumor erkrankt war, hätte ich die Angst und Ungewissheit ohne den Glauben nicht ausgehalten.‘ Die Tochter ist dann wieder gesund geworden. Ähnlich haben Millionen von Christen im Laufe der Jahrhunderte die Erfahrung gemacht, dass Gott sie in Schwierigkeiten nicht allein lässt. In ausweglosen Situationen, im Angesicht von bedrohlichen Krankheiten war da eine Kraft, die war größer als die eigene Energie und die war mehr als alle guten Worte von anderen Menschen. Natürlich gibt es Menschen, die ein sonniges Gemüt haben und es auch allein schaffen. Ich selber schaffe es nicht allein.
In der letzten Zeit habe ich oft gehört, dass jemand sagt: „Alles wird gut“. Damit versuchen wir Menschen uns in Schwierigkeiten gegenseitig Mut zu machen. Dabei habe ich eine Szene vor Augen, in der ein Mann schwer verletzt in einen Rettungswagen geschoben wird, jemand steht dabei und sagt: „Alles wird gut.“ Aber wir erleben leider oft, dass nicht alles wieder gut wird. Wenn der eigene Vater am Coronavirus gestorben ist, wird eben nicht alles wieder so wie vorher. Dann komme gut gemeinte menschliche Worte an ihre Grenze.
Was ist anders bei dem Trost, von dem Jesus spricht? Er sagt: „Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. (Johannesevangelium 14, 16-17). Jesus bereitet seine Jünger auf die Zeit vor, wenn er nicht mehr auf der Erde bei ihnen ist. Er spricht vom Heiligen Geist und er nennt ihn „Tröster“. Es geht ihm also um den Trost, den der Heilige Geist gibt. Genauer müsste ich eigentlich sagen, dass der Heilige Geist, der Geist Gottes, selber Menschen tröstet. Viele Christen, die mit Jesus verbunden sind, erleben – nicht nur in Schwierigkeiten – eine Kraft, die nicht aus ihnen selber kommt, die mehr ist als alle gut gemeinten Wünsche von lieben Menschen. Jesus spricht dabei von „Ewigkeit“. Er meint damit, dass Menschen über den Tod hinaus bei Gott gut aufgehoben sind, selbst wenn in diesem Leben nicht mehr alles gut wird.
Wie bekommt man diesen Trost? Wir dürfen Gott darum bitten und zum Beispiel in einem Gebet sagen: „Ich kann nicht mehr, hilf du mir weiter.“