von Anne Dill und Charlotte Scheller
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CS: Anne, du bist gerade die Kletterwand hochgeklettert in der Grünen Mitte Christophorus. Wie ist die Luft da oben?
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CS: Anne, du bist gerade die Kletterwand hochgeklettert in der Grünen Mitte Christophorus. Wie ist die Luft da oben?
AD: Ein bisschen frisch, aber gut. Der Ausblick ist toll.
CS: Ich bewundere dieses Klettern. Was reizt dich daran, an einer senkrechten Wand hochzuklettern und dann oben in schwindelerregenden Höhen herumzusitzen?
AD: Einmal das Adrenalin. Es macht einfach Spaß, weil es so einen Abenteuer-Faktor hat. Zum anderen ist es auch dieses Ausprobieren, wie weit komme ich und was kann ich? Und, wenn man oben ist: Der Ausblick ist ein ganz anderer als wenn man unten steht. Wenn man dann noch draußen am Fels klettert, nimmt man die Umgebung nochmal ganz anders wahr.
CS: Du kletterst also normalerweise am Felsen. Aber hier hast du auch einen guten Blick über die Diakonie Christophorus, unser Gemeindehaus und das Pfarrhaus. Um da hochzukommen, musstest du dich ja an vielen kleinen und großen Vorsprüngen in dieser steilen Wand festhalten. Woher kriegt man die Kraft?
AD: Aus den Fingern, den Armen und den Beinen, aber auch aus der Übung.
CS: Wie du weißt, hab ich‘s auch probiert.
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CS: Hier war‘s.
AD: Es war doch gar nicht so schlecht!
CS: Ich bin da oben gewesen und da war mir übel. Dann wollte ich runter und du wolltest mir Hilfestellung geben. Du hast das auch wunderbar gemacht. Du hast gesagt: Erst trittst du da rechts auf den einen Vorsprung und dann links auf den andern, und dann habe ich solche Angst gekriegt, dass ich gar nicht mehr wusste, wo rechts und links war. Du hast gesagt: Tritt einfach, ich halte dich. Aber ich hatte solche Panik, dass ich einfach senkrecht an der Wand runtergerutscht bin. Es war schon gut, dass ich deine Hände gespürt habe, aber es war auch ein sehr panischer Moment.
AD: Was hat dir denn geholfen?
CS: Mir hat geholfen, dass ich wusste, du bist hinter mir. Und dass ich wusste, es ist hier nicht wirklich hoch. Und dann habe ich gedacht, es ist doch auch eine gute Übung. Wenn ich lerne, einem Menschen zu vertrauen, zum Beispiel beim Klettern oder bei einem gemeinsamen Weg oder in irgendeinem Moment, wo ich mit einem andern unterwegs bin, dann ist das eine gute Übung dafür, Gott zu vertrauen. Ein Mensch hält mich vielleicht nicht richtig in diesem Moment. Aber Gott hält mich immer. Selbst wenn ich falle. Am Ende fall‘ ich in seine Hände. Am Ende ist immer noch Rückhalt von Gott da. Er ist meine Stütze, er hält mich fest und stärkt mir den Rücken. Ich musste an diesen Vers denken, Jesaja 41: „Fürchte dich nicht“, sagt Gott, „ich bin mit dir. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch. Ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit“.
Selbst, wenn ich dummes Zeug mache, hält Gott mich immer noch. Weil seine Gerechtigkeit eine andere ist.