„Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern.“ (Epheser 5,19)
Schon seit einigen Monaten singe ich jetzt in unserer Gemeinde als Vorsängerin die Kirchenlieder in den Gottesdiensten mit. Das ist in gewisser Weise das Highlight meiner Woche. Nicht nur weil ich dann einmal aus meiner Wohnung rauskomme und auch nicht, weil ich vorher meinen Corona-Schnelltest mache und mir dann mal wieder sicher sein kann, dass ich mich auch in den letzten 7 Tagen wieder einmal bei niemandem angesteckt habe. Nicht einmal, weil ich endlich mal wieder andere Menschen sehe oder nach dem Gottesdienst die Besucher*innen so freundlich hinter ihren Masken lächeln und sich herzlich bedanken. Es ist auch nicht allein die Tatsache, dass ich Gottesdienst feiern kann, sondern das Singen an sich. Erst bin ich oft ein bisschen nervös – immerhin singe ich in ein Mikrofon und jeder hört, wenn ich voll daneben liege mit den Tönen –, aber sobald ich dann richtig im Singen bin, fühle ich mich frei. Dann wird das Lied mir zum Gebet und es hebt die Schwere von meiner Brust, die mich den Rest der Woche so belastet. Dann fühle ich mich geborgen und behütet und kann für eine Stunde alles andere vergessen.
Wenn es den Rest der Woche über ganz dunkel um mich wird und mich Eifersucht und Frust und Traurigkeit zu übermannen drohen, versuche ich dieses Gefühl von Freiheit dann nachzustellen. Ich gehe an meinem Computer in mein Musik-Programm und suche meine Playlists durch, bis ich die finde, in die hauptsächlich Worship-Lieder auf Deutsch und Englisch Eingang gefunden haben. Darin gibt es eine Handvoll Lieder, die ich ganz besonders mag. Ein davon ist von „Feiert Jesus!“ mit dem Titel „Noch nie“.
Noch nie
Ich hab gewartet und gewacht
Und kommt der Morgen, geht die Nacht
Ich will dich sehen, ich will dich sehen
Und kommt der Morgen, geht die Nacht
Ich will dich sehen, ich will dich sehen
Ich fliehe alles was mich hält
Was mir genügt in dieser Welt
Ist dich zu sehen, ist dich zu sehen
Was mir genügt in dieser Welt
Ist dich zu sehen, ist dich zu sehen
Und aller Reichtum ist wie Sand
Vor dieser Schönheit, die ich fand
Vor dieser Schönheit, die ich fand
Ich hab noch nie eine Liebe wie die deine gefunden
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
Ich warte auf den Morgenstern
Unendlich nah und doch noch fern
Ein Blick von dir, ein Blick von dir
Unendlich nah und doch noch fern
Ein Blick von dir, ein Blick von dir
Und meine Schätze bring ich dir
Meine Zeit verschwend ich für
Den Blick von dir, den Blick von dir
Meine Zeit verschwend ich für
Den Blick von dir, den Blick von dir
Und aller Reichtum ist wie Sand
Vor dieser Schönheit, die ich fand
Vor dieser Schönheit, die ich fand
Ich hab noch nie eine Liebe wie die deine gefunden
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
So lass mein Herz schmelzen wie Wachs unter dem Blick deiner Liebe
Lass mein Herz schmelzen wie Wachs unter dem Blick deiner Liebe
Lass mein Herz schmelzen wie Wachs unter dem Blick deiner Liebe
Lass mein Herz schmelzen wie Wachs unter dem Blick deiner Liebe
Lass mein Herz schmelzen wie Wachs unter dem Blick deiner Liebe
Und aller Reichtum ist wie Sand
Vor dieser Schönheit, die ich fand
Vor dieser Schönheit, die ich fand
Ich hab noch nie eine Liebe wie die deine gefunden
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
Ich hab noch nie eine Liebe wie die deine gefunden
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
Nichts kann mich trösten wie ein Blick von dir
Stiller Begleiter meiner einsamen Stunden
Freund bist du mir
Schon die ersten Töne reichen meist aus, um mich zu beruhigen. Dann wächst die Sehnsucht in mir, Gott nahe zu sein. Und ich beginne mitzusingen, sehr zum Leidwesen meiner Mitbewohner, da ich das Lied dann auch gerne in Dauerschleife für die nächste Stunde immer wieder höre.
Aber während ich es singe, erfüllen mich Trost und Wärme.
Manchmal lese ich im Anschluss noch einen Bibelvers, aber meistens reicht dieses Lied mit seinen Worten und Harmonien schon völlig aus, um wieder Licht in mir zu erwecken.
In Psalm 98 steht „Singt dem Herrn ein neues Lied“, doch so sehr ich, wenn ich singe, mit jedem Wort Gott preise, scheint die Stelle aus dem Epheser-Brief doch besser zu beschreiben, was dieses Lied für mich bedeutet: „Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern.“ Es spendet mir Trost und es soll auch euch Trost spenden. Amen.