Gedanken zum Glockenläuten oder jederzeit am Tag - von Thomas Plate

Wed, 01 Apr 2020 06:53:18 +0000 von Anne Dill

(Zum Hören im mp3-Format weiter unten auf dieser Seite)


Mittwochsandacht am 1. April 2020 von Thomas Plate, Göttingen

Thomas Plate, von Haus aus Geologe, seit Jahrzehnten im Gebäudemanagement der Uniklinik tätig, hat als Mitglied der Damian-Gospel-Singers, als Band-Sänger und -Gitarrist und im Rahmen des Konfirmandenunterrichts in Region und Kirchenkreis etliche Gottesdienste in den Gemeinden musikalisch und mit geistlichen Impulsen gestaltet. Im Herbst beginnt er mit der Lektorenausbildung am Michaeliskloster Hildesheim.
 

Jetzt bemerken wir es alle, wir sind eingeschränkt, eingesperrt, isoliert, alleingelassen, getrennt, abgeschoben.
 Zum Wohl der Allgemeinheit, also für uns als Menschen und Christen verzichten wir auf fröhliche Kaffeerunden in der Frühlingssonne, Grillen im Garten, einen Stadtbummel, eine Wanderung, sogar auf Feierlichkeiten, Hochzeiten, Geburtstage und mehr.
 Und auf unsere gemeinschaftlichen Gottesdienste und andere kirchliche Veranstaltungen.
 Ja – Glauben und Christsein (und -bleiben) lebt von Gemeinschaft, Austausch, Trost, Zuwendung, dem ganz normalen Miteinander.
 
 Mir gehen jetzt die Zeilen aus einem „modernen Kirchenlied“ aus den 70ern, also meiner eigenen Jugendzeit, durch den Kopf.
 In Anlehnung an einen Psalm heißt es dort: „Zieh mich hin zu Dir, Herr, in Deine Königskammer, in die Geborgenheit, wo Deine Liebe mich umfängt“.
Glauben lebt und findet auch im Persönlichen, Privaten statt. Ich denke an Daniel im Alten Testament, der auch aufgrund der äußeren Umstände in seine Kammer gehen musste, um zu beten.
 Selbst Jesus fordert uns auf: Wenn du betest, geh in deine Kammer und mach es nicht prahlerisch an öffentlichen Orten.
 
 Was hindert uns also, uns vom IHM in seine Königskammer ziehen zu lassen ganz intim, nur Gott und ich bzw. du?
 Durch Stillwerden, Meditation, eine einsame schweigende Runde im Park, schöne Musik, ein langes Gespräch mit dem Partner, für das man vorher ja nie Zeit hatte, abends bei offenem Fenster den Vögeln lauschen, die man jetzt auch in der
 Stadt wegen des geringeren Verkehrslärms viel besser hören kann.
 Ich wünsche mir und uns eine schöne gemeinsame Zeit- mit Gott und hoffentlich bald auch wieder untereinander.

(Thomas Plate am 26.03.2020)
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