zu 1. Thessalonicher 5,1-11 von Anna Katharina Diehl
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Licht gegen Dunkelheit.
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Licht gegen Dunkelheit.
Kinder des Tages gegen einen Dieb in der Nacht.
Wachheit und Nüchternheit gegen den Rausch des Betrunkenseins…
In fast jedem Kinderbuch oder dem berühmten Kinderfilmen von Walt Disney gibt es eine gute Seite, eine Seite des Lichts, tolle Hauptfiguren, die gegen das Böse ankämpfen und am Ende gewinnen.
Mir fällt dazu sofort das hingebungsvolle, hilfsbereite und hübsche Schneewittchen ein, das von seiner bösen Stiefmutter aus Neid umgebracht werden soll, aber von den sieben Zwergen aufgenommen wird und schließlich, nach einem Vergiftungsanschlag von einem Prinzen wachgeküsst wird und überlebt.
Aber ist unser Leben nicht komplexer als eine schöne Kindergeschichte, in der es nur Licht gegen Dunkelheit gibt?
Besteht nicht ein jeder Mensch selbst aus Licht und Schatten? Kennt nicht jeder die Gefühle von Mitgefühl und Liebe, aber auch von Neid, Trauer oder sogar Hass?
Käme Jesus Christus in diesem Augenblick als Richter über uns auf die Erde, wie würde er MICH vorfinden?
Wachend und als Kind des Lichtes, immer hilfsbereit und fröhlich oder betrunken, depressiv und mutlos oder in dunkle Machenschaften verstrickt?
Ich persönlich habe keinen Zweifel daran, dass ich nicht als strahlende Heldin und mit reiner Seele eines Walt Disney-Charakters vor ihm stehen würde. Gerade in diesen dunklen November-Corona-Zeiten überkommt mich oft eine Traurigkeit und Wut über all das, was gerade nicht möglich ist. Und dann lasse ich meine schlechte Laune auch an anderen aus…
Doch in unserem Bibeltext heißt es: (…) Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben.
Ob wir wachen oder schlafen, ist nicht egal. Es macht einen Unterschied, ob wir selbstsüchtig handeln oder anderen helfen. Aber Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern zur Seligkeit.
Er hat uns all unsere Fehler schon am Kreuz seines Sohnes, Jesus Christus, vergeben. Darin dürfen wir uns aufgehoben fühlen, mit all unseren Fehlern, Ängsten und Nöten.
Amen.
Gebet für den Zweiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis
Gott des Friedens,
Gebet für den Zweiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis
Gott des Friedens,
in unseren Dunkelheiten bist Du das Licht
und mit Deinem Verzeihen
löst Du unseren Verfehlungen
wie einen Morgennebel auf.
Wärme uns durch Deine Gegenwart.
Ermutige uns durch Dein Wort.
Sende uns als Deine Zeuginnen und Zeugen.
Charlotte Scheller