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Martina Hofmann: Ich habe den Text von der Großen Flut ausgesucht, weil er sehr gut zum Vorlesen für Kinder geeignet ist. Sie können mit ihren Tieren und einem Schiff die Situation nachspielen und dadurch besser begreifen. Glauben ist auf einmal erlebbar.
Martina Hofmann: Ich habe den Text von der Großen Flut ausgesucht, weil er sehr gut zum Vorlesen für Kinder geeignet ist. Sie können mit ihren Tieren und einem Schiff die Situation nachspielen und dadurch besser begreifen. Glauben ist auf einmal erlebbar.
Aber auch für uns große Kinder regt der Text zum Nachdenken an.
Wir retten die guten Geschöpfe und das Böse vergeht. Und wenn wir nur lange genug durchhalten, ist auch wieder rettendes Land in Sicht. Wie oft wünschen wir uns das im täglichen Leben?
Nicht alles auf unserer Erde ist gut, nicht alles liegt in unserer Hand. Gott hat mit uns einen Bund geschlossen. Er wird die Erde nicht vernichten. Wir sollten es auch nicht tun. Wir müssen nur ab und zu an ihn mal wieder glauben.
Ihre/Eure Martina Hofmann
Die große Flut
Nach Abels Tod schenkte Gott Adam und Eva einen dritten Sohn, der Set hieß und viele Nachkommen hatte. Ein großes Volk entstand. Aber Gott sah auch, wie sich die Menschen immer häufiger stritten und einander Böses zufügten. Wo Frieden gewesen war, herrschten jetzt Gewalt und Eifersucht. Das gefiel Gott ganz und gar nicht.
„Meine Schöpfung ist verdorben“, sprach er. „Ich will alle Menschen, die Tiere des Feldes und des Waldes, die Kriechtiere und die Vögel vernichten. Denn ich bereue es, dass ich sie geschaffen habe.“
Nur Noah fand Gnade vor den Augen Gottes. Denn er lebte, wie es dem Herrn gefiel. Deshalb sprach Gott zu ihm:“ Es wird eine große Flut kommen. Alle Geschöpfe auf der Erde müssen sterben. Doch dich will ich retten und mit dir deine Frau, deine Söhne und ihre Frauen. Geh und baue ein großes Schiff aus Zypressenholz, eine Arche. Diese Arche soll viele Kammern haben und drei Stockwerke hoch sein. Dichte das Holz mit Pech ab, damit kein Wasser eindringen kann. Dann nimm ein Männchen und ein Weibchen von allen Tieren auf dem Land und von allen Vögeln mit. So bleiben sie am Leben. Vergiss auch nicht, genügend Vorräte in dein Schiff zu laden.
Noah tat, was ihm der Herr aufgetragen hatte. Kaum war die Arche fertig, öffnete der Himmel seine Schleusen, das Wasser aus der Tiefe brach hervor und die Flüsse traten über die Ufer. Das ganze Land wurde überschwemmt. Noah und seine Frau, die Söhne Noahs mit ihren Frauen und die Tiere, die paarweise gekommen waren, flohen in die Arche. Hinter ihnen verschloss Gott die Tür.
Es regnete vierzig Tage und vierzig Nächte, es regnete unaufhörlich. Die Flut schwoll an und das Wasser stieg immer höher, bis es die höchsten Berge unter dem Himmel bedeckte. Da starben alle Geschöpfe, die sich auf der Erde geregt hatten. Übrig blieb nur die Arche und was in ihr lebte. Einsam trieb sie in den endlosen Fluten.
Nach dem großen Regen ließ Gott einen Wind über die Erde wehen. Langsam begann das Wasser zu sinken. Der Himmel, der so stürmisch und schwarz gewesen war, wurde wieder blau. Doch es dauerte noch viele Tage, bis die Arche im Gebirge Ararat aufsetzte. Vorsichtig öffnete Noah eine Luke und ließ eine Taube frei, die aber bald zurückkehrte, weil sie nirgends im Wasser einen Platz zum Ausruhen gefunden hatte. Nach sieben Tagen schickte Noah die Taube erneut hinaus. Dieses Mal kehrte sie erst am Abend zurück, und siehe da, in ihrem Schnabel trug sie den frischen Zweig eines Olivenbaumes. Noah wartete weitere sieben Tage, bevor er die Taube ein drittes Mal aussandte. Jetzt blieb sie fort, denn sie hatte trockenes Land entdeckt und konnte sich nun selbst versorgen.
Da entfernte Noah das Dach der Arche. Gott sprach:“ Kommt alle heraus, du, deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne. Bringt die Geschöpfe mit, die bei euch sind.“ Voller Freude sah Noah die Erde, von der das Wasser abgeflossen war. Er kniete auf ihr nieder und dankte Gott dafür.
Dann baute Noah einen Altar aus Steinen für Gott. Der Herr segnete alle, die sich um den Altar versammelten. „Ich will einen Bund mit euch und euren Nachkommen schließen,“ sagte er. „Nie mehr werde ich das Leben auf der Erde vernichten, nie mehr soll eine Flut kommen wie diese und alles verderben und zerstören. Das verspreche ich. Seht den Regenbogen, denn er ist das Zeichen für meinen Bund mit euch und allen kommenden Generationen. Der Regenbogen wird mich an diesen Bund erinnern, wenn sich wieder einmal dunkle Wolken am Himmel sammeln.“
Gebet
Großer Gott,
bei dir sind wir geborgen mitten in der Gefahr.
Wir bitten dich für die Großen und die Kleinen,
die Angst haben.
Schütze sie wie in einer Arche,
dass nichts Böses an sie heran kommt.
Das bitten wir für die Menschen, die wir lieb haben,
und für uns selbst
und für die, die wir nicht kennen.
Du bist der Vater von uns allen.
Amen.
A. zu Dohna/C. Scheller
A. zu Dohna/C. Scheller