Gelesen und kommentiert von Sandra Beverungen, angeregt durch das Bild "Encounter" aus der Kapelle der Begegnungen in Magdala, Israel. Audio direkt unter diesem Beitrag
Die blutflüssige Frau. Markus 5,24-34 (Übersetzung nach Martin Luther)
Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten ihn. Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war nur schlimmer geworden. Da sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund. Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war. Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und sprichst: Wer hat mich berührt? Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!
Für mich hat diese Heilungsgeschichte eine ganz besondere Bedeutung entwickelt, nachdem ich 2017 nach Israel gereist bin. Wir haben dort unter anderem Magdala besucht. Dort steht das Begegnungszentrum „Duc in Altum“. Im Keller, auf den Steinen des alten Marktplatzes ist dort eine Kapelle gebaut. An der Wand ein übermenschengroßes Gemälde von Füßen in Römersandalen. Ein Finger streckt sich durch die Beine und Gewänder hindurch und berührt ein weißes Gewand, das nur durch einen Gebetsschal als das eines Rabbiners gekennzeichnet wird. Von der Berührung geht ein Leuchten aus. Mehr zeigt dieses Gemälde in der Kapelle der Begegnungen nicht.
Vielleicht muss man eine Frau sein, um zu verstehen, wie furchtbar es der Frau gegangen sein muss, ganz davon abgesehen, dass sie durch ihren Blutfluss in einem dauerhaften Zustand der Unreinheit in der jüdischen Gesellschaft gezwungen war. Jeder der sie berührt hat, war ebenso unrein wie sie. Und trotzdem wagt sie es und streckt sich nach Jesus aus, um ihn zu berühren, ihn unrein zu machen; ihre letzte Chance auf Heilung, denn all ihr Habe hat sie längst verloren.
Und die kurze Berührung nimmt die Last der letzten zwölf Jahre von ihren Schultern. Sie ist geheilt.
Für mich ist es dieses Gefühl der Sehnsucht, das Gefühl, sich nach Jesus zu strecken, das meinen Glauben ausmacht. Hoffnungsvoll. Verzweifelt. Erlösend.
Die blutflüssige Frau. Markus 5,24-34 (Übersetzung nach Martin Luther)
Und es folgte ihm eine große Menge, und sie umdrängten ihn. Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und all ihr Gut dafür aufgewandt; und es hatte ihr nichts geholfen, sondern es war nur schlimmer geworden. Da sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund. Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war. Und Jesus spürte sogleich an sich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Menge und sprach: Wer hat meine Kleider berührt? Und seine Jünger sprachen zu ihm: Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und sprichst: Wer hat mich berührt? Und er sah sich um nach der, die das getan hatte. Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was an ihr geschehen war; sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!
Für mich hat diese Heilungsgeschichte eine ganz besondere Bedeutung entwickelt, nachdem ich 2017 nach Israel gereist bin. Wir haben dort unter anderem Magdala besucht. Dort steht das Begegnungszentrum „Duc in Altum“. Im Keller, auf den Steinen des alten Marktplatzes ist dort eine Kapelle gebaut. An der Wand ein übermenschengroßes Gemälde von Füßen in Römersandalen. Ein Finger streckt sich durch die Beine und Gewänder hindurch und berührt ein weißes Gewand, das nur durch einen Gebetsschal als das eines Rabbiners gekennzeichnet wird. Von der Berührung geht ein Leuchten aus. Mehr zeigt dieses Gemälde in der Kapelle der Begegnungen nicht.
Vielleicht muss man eine Frau sein, um zu verstehen, wie furchtbar es der Frau gegangen sein muss, ganz davon abgesehen, dass sie durch ihren Blutfluss in einem dauerhaften Zustand der Unreinheit in der jüdischen Gesellschaft gezwungen war. Jeder der sie berührt hat, war ebenso unrein wie sie. Und trotzdem wagt sie es und streckt sich nach Jesus aus, um ihn zu berühren, ihn unrein zu machen; ihre letzte Chance auf Heilung, denn all ihr Habe hat sie längst verloren.
Und die kurze Berührung nimmt die Last der letzten zwölf Jahre von ihren Schultern. Sie ist geheilt.
Für mich ist es dieses Gefühl der Sehnsucht, das Gefühl, sich nach Jesus zu strecken, das meinen Glauben ausmacht. Hoffnungsvoll. Verzweifelt. Erlösend.