zu Johannes 14,15-17.27 von Pastor Jae Joong Ahn, Evangelische Koreanische Gemeinde Göttingen
Als Jesus seine Jünger verließ, versprach er, jemanden in seinem Namen zu senden, um ihnen zu helfen, sie zu lehren, sie zu stärken und für sie zu sprechen. Deshalb nennen wir den Heiligen Geist nach den Worten Jesu Tröster, Helfer, Ratgeber. Der Heilige Geist ist auch der Advokat und Fürsprecher. Eigentlich wird Jesus in 1. Johannes 2,1 unser Beistand, unser Stellvertreter und vermittelnder Anwalt genannt. Jesus selbst nennt den Heiligen Geist den anderen Beistand, Helfer und Anwalt. So könnte man sagen, dass der Heilige Geist für den einzeln Glaubenden der Stellvertreter Christi ist, in dem Christus selbst gegenwärtig ist und der uns unsere Gotteskindschaft bezeugt, uns in jeder Lage beisteht und hilft und uns im Gebet vor Gott vertritt (Römer 8,26). Er vertritt unsere Sache mit unaussprechlichem Seufzen.
Heute hoffen wir, dass wir vor allem an den Heiligen Geist denken können, der uns tröstet. Der Heilige Geist ist der Geist Gottes und der Geist Christi. Er ist auch der Geist der Wahrheit. Dieser Heilige Geist kam und wirkte in Fülle an Pfingsten und damit begann die ursprüngliche Kirche. Alle, die sich in erster Linie zu Jesus Christus bekennen, sind diese Menschen des Heiligen Geistes und diejenigen, die berufen sind, das zu tun, was der Heilige Geist tut.
Seit mehr als einem Jahr brauchen die Welt, die von der Corona-Pandemie zerbrochen, kaputt und verletzt wurde, und die Menschen, die verletzt, hilflos und hoffnungslos sind, jetzt besonderen Trost. Die Welt stöhnt und leidet. Wir bedürfen des Trostes.
In der Geschichte vom Pfingstwunder überwindet der Heilige Geist so Angst und Resignation. Die Botschaft von Liebe und Versöhnung, vom Sieg über den Tod, soll weitergesagt und weitergelebt werden: privat, familiär, kirchlich und auch gesellschaftlich. Alle Christinnen und Christen sollen Botschafter des Trostes und der Versöhnung sein. Der Heilige Geist als Tröster wirkt überall da, wo uns etwas vom Geist der Liebe, der Versöhnung und des Friedens ins Herz und in die Seele geschrieben ist. Angst und Scheitern, Hass und Neid, schwere und qualvolle Abschiede, diese bleiben in der Welt, aber sie sollen im Lichte des Heiligen Geistes nicht das letzte Wort behalten, denn Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst. Aber seid getrost. Ich habe die Welt überwunden“. Amen.