Bis ans Ende der Welt: Andacht zum Karmittwoch von Thomas Plate

Wed, 08 Apr 2020 10:08:52 +0000 von Charlotte Scheller

Predigt und Lied zum Anhören: Audio-Dateien weiter unten auf dieser Seite

Vor vielen Jahren, als meine Kinder noch klein waren, fuhren wir an einem wolkentrüben Tag in der Nähe
von Salzgitter durch den Bereich der riesigen Abraumhalden – schwarzgraues Gestein und Geröll, turmhoch rechts und links der schmalen  Straße, ohne eine einzige Pflanze oder irgendeinen anderen Farbtupfer, dazu das Grau des Asphalts und der Wolken. Plötzlich, nach langer Stille, die Frage vom Rücksitz :
„Papa , wo ist eigentlich das Ende der Welt?“
Nun hat die Welt ja als Kugel kein definitives Ende, aber die Frage bleibt doch bestehen: Wo ist das Ende der Welt, in diesen besonderen Zeiten?
 
Für manchen im aktuellen „social distancing“, also dem Abstandsgebot, oder in freiwilliger Quarantäne sind es die Häuser oder Bäume am Horizont, die er gerade noch durch die Fensterscheibe erkennen kann.
Für das Personal im Krankenhaus ist es vielleicht  die Angst vor Ansteckung und der Gedanke an die eigenen Lieben. Für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Supermärkten die  steigende Flut an Stress.
Für alle die, die wegen Schließungen Ihrer Arbeitsstellen zu Hause sind, die reale Furcht vor wirtschaftlichem Zusammenbruch und sozialem Abstieg und für so manches Elternteil der erzwungene „ Berufswechsel“ zum Lehrer oder zum Erzieher.
 
In dieser Zeit stehen wir alle irgendwie vor dem Ende unserer Welt -  ganz individuell oder als Familie.
Ganz besonders diejenigen und deren Umfeld, die bereits infiziert oder erkrankt sind.
 
Ich bin bei Euch bis an der Welt Ende, verspricht Jesus seinen Jüngern und damit auch uns am Ende des Matthäus-Evangeliums.
Ja, und?, mag sich mancher sagen; was bedeutet das für mich? Oder uns?
Gott ist da, uns nahe, egal wie nah wir dem Ende unserer Möglichkeiten, unserer alleinigen oder gemeinsamen Kräfte, unserer Hoffnung, unserer Welt sind oder uns fühlen .
 
Für den einen mag  dieses Wort allein schon Ermutigung und Stütze genug sein, um aufzuatmen und vorwärts zu schauen. Aber Gott wird alle Möglichkeiten nutzen, um uns jetzt in dieser Zeit durch Menschen, Umstände und Gelegenheiten zu zeigen, wie groß Seine Liebe zu uns als Seine Kinder ist, wenn wir IHN nur lassen, es zulassen, dass ER in uns und unserem Leben wichtig und wirksam werden kann. Und das gibt mir, gerade auch im aufkommendem Licht der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus zum Osterfest, Hoffnung auf eine wieder runde, sich drehende Welt im Licht Seiner Gnade.
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