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I. Wie es anfing. Impuls zu Lukas 1 und 3 von Anne Dill
Womit hat es angefangen?
I. Wie es anfing. Impuls zu Lukas 1 und 3 von Anne Dill
Womit hat es angefangen?
Nicht mit den Hirten auf dem Feld. Und den Engeln, die da sangen.
Es hat nicht mit dem Stall und der Krippe und dem Esel angefangen. Sondern mit einem Engel. Und mit Zacharias, dem Priester. Er und seine Frau Elisabeth sind schon alt. Hochbetagt, steht im Bibeltext. Jenseits aller Möglichkeit, noch ein Kind zu bekommen. Dabei haben sie sich das so sehr gewünscht.
Zacharias ist im Tempel und verrichtet die Priesterdienste. Für das Räucheropfer ist er allein im Raum. Da kommt er. Der Engel Gabriel. Zu dem Greis. Zacharias erschrickt. Kann das sein? So viele Jahre geht er schon im Tempel ein und aus. Aber einem Engel ist er noch nie begegnet.
Fürchte Dich nicht, sagt der Engel. Dein Gebet wurde erhört. Deine Frau Elisabeth wird einen Sohn bekommen. Und Du sollst ihm den Namen Johannes geben. Gott ist gnädig.
Du wirst voller Freude sein. Ihr werdet voller Freude sein. Und viele werden sich mit Euch freuen.
Denn dieses Kind wird groß sein vor dem Herrn. Gottes Geist liegt auf ihm.
Vielen wird er von Gott erzählen. Viele wird er zu ihm bringen.
Dein Kind wird vor Gott selbst hergehen. Im Geist und mit Kraft. So wie der große Prophet Elija. Er wird die Herzen der Väter zu ihren Kindern bekehren und die Ungehorsamen zur Klugheit der Gerechten. Er wird das Volk für Gott den Herrn bereitmachen.
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Der erwachsene Johannes erzählt vielen Menschen von Gott: Das, was in Eurem Leben zerbrochen ist, sagt er, will Gott heil machen. Er ist größer als Eure Angst. Eure Sorgen und Eure Verletzungen. Sagt ihm, was ihr loswerden wollt. Was ihr bereut. Was Euch schmerzt. Gott ist gnädig.
Und die Menschen kommen zu Johannes. In Scharen. Hören seinen Worten zu. Lassen sich von ihm taufen. Johannes erfüllt die Verheißung von alter Zeit. Vor Urzeiten wurde das verkündet: da ist die Stimme eines Predigers in der Wüste. Bereitet den Weg des Herrn. Macht seine Steige eben! Alle Täler sollen erhöht und alle Berge und Hügel erniedrigt werden. Was krumm ist, soll gerade werden und was uneben ist, soll ebener Weg werden.
Johannes, der Wegbereiter. Er verkündet, wofür sein Name steht. Sein Name bedeutet: Gott ist gnädig. Er ruft, dass alle es hören: Bereitet dem Herrn den Weg!
Damit hat es angefangen. Mit dem Mann, der die Menschen darauf vorbereitet, was geschehen wird. Der Gott den Weg bereitet, dass er einziehen kann in die Häuser und Herzen.
Denn wenn er kommt, dann bleibt es nicht, wie es ist. Die krummen Wege werden gerade. Die Täler werden aufgefüllt. Die Berge werden eingeebnet. Wenn er kommt, dann muss ich nicht in der Tiefe bleiben. Dann muss die Welt nicht bleiben wie sie ist.
II. Du bist doch wohl der! Impuls zu Matthäus 11,2-6 von Charlotte Scheller
Johannes sitzt im Gefängnis. Inhaftiert, weil er das Volk unruhig machte. In Scharen sind sie zu ihm gerannt in die Wüste. Haben sich seine Predigten angehört. Es kommt einer. Bald. Ein Retter, der unser Volk befreit. Ein Richter, der abrechnet mit allen Sünden, den kleinen wie den großen. Noch ist Zeit, sich auf seine Seite zu stellen. In Gottes Namen, kehrt um! Sie haben in Johannes den sprichwörtlichen Rufer in der Wüste gesehen. Den Wegbereiter Gottes. Ihr Reichen, teilt eure Kleider und euer Essen mit den Armen. Ihr Zöllner, nehmt nur, was euch zusteht. Ihr Soldaten, tut niemandem Gewalt an! In Scharen sind sie gekommen. Die Suchenden. Die Unzufriedenen. Haben sich taufen lassen. Und sind mit den Herrschenden ins Gericht gegangen. Der König in Jerusalem kann sich das nicht bieten lassen. Solch eine Propaganda schwächt den Gehorsam der Untertanen. Und schadet der Volkswirtschaft. Deshalb sitzt Johannes im Gefängnis. Mundtot ist er noch nicht.
II. Du bist doch wohl der! Impuls zu Matthäus 11,2-6 von Charlotte Scheller
Johannes sitzt im Gefängnis. Inhaftiert, weil er das Volk unruhig machte. In Scharen sind sie zu ihm gerannt in die Wüste. Haben sich seine Predigten angehört. Es kommt einer. Bald. Ein Retter, der unser Volk befreit. Ein Richter, der abrechnet mit allen Sünden, den kleinen wie den großen. Noch ist Zeit, sich auf seine Seite zu stellen. In Gottes Namen, kehrt um! Sie haben in Johannes den sprichwörtlichen Rufer in der Wüste gesehen. Den Wegbereiter Gottes. Ihr Reichen, teilt eure Kleider und euer Essen mit den Armen. Ihr Zöllner, nehmt nur, was euch zusteht. Ihr Soldaten, tut niemandem Gewalt an! In Scharen sind sie gekommen. Die Suchenden. Die Unzufriedenen. Haben sich taufen lassen. Und sind mit den Herrschenden ins Gericht gegangen. Der König in Jerusalem kann sich das nicht bieten lassen. Solch eine Propaganda schwächt den Gehorsam der Untertanen. Und schadet der Volkswirtschaft. Deshalb sitzt Johannes im Gefängnis. Mundtot ist er noch nicht.
Seine Jünger besuchen ihn täglich. Bringen Brot, sauberes Wasser und Nachrichten. Die Wachmänner verdrehen die Augen, wenn sie das Geflüster hören. Dieser religiöse Quatsch wird ihn auch nicht retten. Er ist so oder so des Todes. Johannes weiß das. Umso dringlicher ist seine Frage an Jesus. Bist du der, auf den wir all unsere Hoffnung gerichtet haben, oder sollen wir auf einen anderen warten?
Das fragt der Richtige. Schließlich hat er Jesus getauft und dabei den unsterblichen Beinamen „Der Täufer“ abgekriegt. Ausgerechnet Johannes der Täufer lässt jetzt Jesus fragen: Bist du es? Und kriegt nicht mal eine Antwort. Jesus redet um den heißen Brei herum. Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht.
Kann Jesus nicht einfach Klartext reden? Klare Frage: Bist du es? Klare Antwort: Ja, ich bin der Messias. Oder: Nein, ihr müsst auf einen andern warten. Stattdessen schickt Jesus die Johannes-Jünger zum Hören und zum Sehen. Und was sehen sie da, wo Jesus am Werk ist? Gelähmte gehen umher. Blinde sehen klar. Schwerst Kranke werden geheilt und aus der Isolierstation entlassen. Taube hören. Tote stehen auf! Und was hören die Jünger? Denen, die ihr Dasein unterhalb des Existenzminimums fristen, werden endlich gute Nachrichten gebracht.
Unglaublich. Aber genau das sind die Zeichen, an denen man den Messias erkennt. Genau daran erkennt man, dass Gott in der Welt ist. Leider, leider ist die Welt noch nicht flächendeckend gerettet. Aber seit Jesus zur Welt gekommen ist, kann man immer wieder diese Zeichen sehen. Johannes, du kannst aufhören zu warten. Gott ist auf die Erde gekommen. Nicht als großer Machthaber. Auch nicht als gnadenloser Richter. Sondern als Mensch, der andere Gottes heilsame Nähe spüren lässt. Die Chance, umzukehren und das Leben neu anzufangen.
Und was soll Johannes nun damit anfangen? Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert. Zuletzt redet Jesus doch Klartext. Alles hängt davon ab, wie der, der so fragt, sich zu Jesus stellt. Glücklich, wer sich nicht von ihm abwendet. Glücklich, wer Gottes Heil in ihm erkennt!
Hier fragt der Richtige. Johannes stellt die einzige Frage, die man stellen muss, wenn man bedrängt ist von wem auch immer. Oder wenn man gefangen ist worin auch immer. Und ganz besonders, wenn man den Tod vor Augen hat. Dann ist es das einzig Richtige, sich an Jesus zu wenden. Du bist doch wohl der, den Gott mir als Retter schickt? Durch seine Frage wird Johannes zum Wegbereiter. Seine Jünger bringen die Antwort von Jesus zu ihm zurück. Sie ist auch für unsere Ohren bestimmt. Geht hin. Hört und seht. Überall sind Zeichen von Gottes Gegenwart. Jetzt, in dieser Zeit. Denn er kommt.