Die Freude des Vaters - Lieblingsbibeltext von Gertrud Wiesenfeldt am Mittwoch, dem 26.8. 2020

Tue, 25 Aug 2020 16:19:29 +0000 von Charlotte Scheller

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Lukas 15,11-24, vorgelesen und kommentiert von Gertrud Wiesenfeldt.
Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Teil der Güter, das mir gehört. Und er teilte ihnen das Gut. 
 
Und nicht lange darnach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen. Da er nun all das Seine verzehrt hatte, ward eine große Teuerung durch dasselbe ganze Land, und er fing an zu darben. Und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. 
 
Da schlug er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir und bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! 
 
Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. 
 
Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid hervor und tut es ihm an und gebet ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße, und bringet ein gemästet Kalb her und schlachtet's; lasset uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. (Luther-Übersetzung 1912)
 
Die Freude des Vaters 
Nach dem Gleichnis vom verlorenen Schaf und vom verlorenen Groschen ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn das dritte im Lukasevangelium. Es erzählt vom Vater und den zwei Söhnen. Ich gehe hier auf das, was vom jüngeren Sohn erzählt wird, ein. Dieser will das Leben in vollen Zügen genießen, lässt sich vom Vater auszahlen und zieht hinaus in die große Welt. Türe und Tore stehen ihm offen, er kostet alle Freuden des Daseins aus, bis er pleite ist. In seiner Not steigt er vom hohen Ross herunter, sucht auf erbärmliche Weise durchzukommen, bis ihm klar wird: So darf es nicht weitergehen. Kehre um!
 
Und dann die riesengroße Freude des Vaters, als er den Sohn kommen sieht. Der Vater muss schon lange Zeit auf den Sohn gewartet und immer wieder nach ihm Ausschau gehalten haben. Und als der Sohn in Sichtweite ist, läuft ihm der Vater entgegen und schließt ihn in die Arme. 
 
Dieser Schluss ist das wahre Evangelium.
 
Ich besitze eine Grafikkopie von Paul Sinkwitz. Dargestellt wird, wie der Vater mit offenen Armen dem reuigen Sohn entgegen geht. 
Ich lege in Gedanken ein zweites Bild des Vaters daneben. Sein Gesicht ist strahlend, voller Freude. Und als Überschrift dieses Gleichnisses vom Himmelreich wähle ich: Der zurückgekehrte und erwartete, willkommen geheißene Sohn oder noch besser die Freude des Vaters über die Rückkehr des Sohnes. 
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