Grüne Welle am Roten Meer: Exodus 14 nacherzählt (von Charlotte Scheller)

Sat, 18 Jul 2020 16:07:10 +0000 von Anne Dill

(Audio zum Hören weiter unten auf dieser Seite)


Grüne Welle am Roten Meer - Was wirklich geschah
 
1 Und wieder sprach der Herr zu mir, Sein Name sei gelobt,
der aus Ägypten uns geführt, wenn Pharao auch tobt.
Er sagte: Mose, hör gut zu, sie sind hinter euch her.
Kehrt um und lagert bei Migdol, ganz nah am Roten Meer. 
Gesagt, getan. Wir kehrten um und bauten einen Biwak
da, wo Herr Zebaoth gesagt, und aßen unsern Zwieback. 
 
2 Und wie der Herr vorausgesehn,
sitzt Pharao in sein‘m Palast
und fragt: Warum ließ ich sie gehn?
Und hat sich an den Kopf gefasst.
Und eh er sie total verpasst, 
schickt er die Truppen aus mit Hast.
Das so genannte Gottesvolk ist in der Wüste eingeschlossen.
Holt sie zurück! Und wer nicht folgt, wird einfach kurzerhand erschossen. 
Er ist ganz sicher, eh sie sich’s versehn,
wird man hier die Hebräer wiedersehn! 
 
3 Zack-Zack, rief Pharao, spannt an, 
nehmt alle Wagen, alle Mann! 
Für diesen Kampf ist nichts zu schade. 
Und zur Abnahme der Parade
steht Pharao hoch auf der Brüstung.
Das ganze Volk in voller Rüstung,
sechshundert Streitwagen vom Feinsten 
plus alle Karren, auch die kleinsten,
auf jedem nur erprobte Kämpfer.
Jetzt, Israel, kriegst du den Dämpfer! 
 
1 Zwar verließ Israel das Pyramidenland
mit sehr geradem Rücken und erhobner Hand.
Doch jetzt hör‘n sie, wie Donnergrollen, 
Pharaos Truppen näherrollen. 
Sie schauen auf und rufen voller Schrecken:
Herr Gott, soll‘n wir hier elendig verrecken?
Und dann zu mir: Warum bloß hast du Gottesknecht, du Streber
uns aus Ägypten weggeführt, gibt’s da denn keine Gräber? 
Lass uns in Ruhe. Wir sind lieber wieder Prügelknaben,
als in der Wüste tot zu gehn. Man kann nicht alles haben.
 
2 Ich kenn‘ mein Volk. Wenn’s schwierig wird, dann ist bei denen Schicht. 
Ich sag: Bleibt steh‘n, Gott kämpft für uns, jetzt fürchtet euch doch nicht!
Und wieder sprach der Herr zu mir, Sein Name sei gepriesen:
Was schreist du zu mir? Brecht jetzt auf! Und nimm du bitte diesen,
den Hirtenstab, den Aaronstab, und strecke ihn zum Meer 
Und spalte es und geht hindurch, wie wenn’s ein Hohlweg wär! 
 
3 Ich spür, ein Schauder überläuft mich,
So nah komm ich dem Herrn nicht häufig.
Jetzt nehm ich auch den Gottesengel wahr,
Er stellt sich hinter uns, ich seh’s ganz klar, 
und wie die Wolkensäule durch das Feld
zieht und sich hinter unsre Truppen stellt. 
Jetzt können die Ägypter gerne kommen.
Jetzt, Leute, wolln wir doch mal sehn!
Wer’s mit dem Herrn der Heere aufgenommen, 
kann diese Schlacht nicht überstehn! 
 
1 Und mit der Wolke kommt die Finsternis. Die Nacht ist aufgezogen.
Doch wie der Tag ist Finsternis vor Dir! Ich halt‘ den Arm nach oben. 
Den Aaronstab, die Gottesstütze, 
den Anhaltspunkt, dass Gott uns schütze,
wenn wir mit Mann und Frau und Kind durchs Schilfmeer fliehn
und todes-, nein, und lebensmutig in die Zukunft ziehn. 
 
2 Wie starre Mauern war die Flut um uns herum.
Bedrohlich. Kalt. Wir sahen uns nicht um.
Wir gingen nur. Wir hofften auf den Herrn. 
Kaum waren alle durch, erschien der Morgenstern. 
Wir hören hinter uns die Pferde schnauben,
das Heer des Pharao wird uns das Leben rauben!
Doch Gott ist zwischen ihm und unserm Volke
und sieht herab aus Feuerschein und Wolke.
Gott blockt die Räder. Pharao will fliehen,
doch nun lässt Jakobs Gott ihn nicht mehr ziehen.
 
3 Er sagt zu mir: Streck deine Hand zum Meer.
Gesagt, getan. Geflutet wird das Heer
des Pharao. Und Ross und Reiter sinken
und müssen in der Wasserflut ertrinken.
Wir aber, schreckensstarr, wir knien nieder.
Aus unsern Herzen quellen Dankeslieder. 
Wie kleinlaut waren wir. Wie groß ist der Herr Zebaoth.
Er führt uns durch die Flut. Wir loben ihn, unseren Gott! 
Bestätigen

Bist du sicher?